„Wie das Wetter am Siebenschläfertag, es sieben Wochen bleiben mag“, diese alte Bauernregel, die auf einen langen Schlaf der Gläubigen anspielt, beschäftigt noch heute viele Menschen. Sie geht zurück auf eine Legende, in der sieben Gläubige verfolgt wurden. Sie versteckten sich in einer Höhle vor dem römischen Kaiser Decius. Dieser hatte verlangt, dass die Gläubigen den heidnischen Göttern opferten, was sie aber nicht wollten.
Der Kaiser ließ nach ihnen suchen und sie wurden in der Höhle entdeckt, wo sie eingeschlafen waren. Er wollte sie lebendig begraben und ließ die Höhle mit einem großen Stein versperren. Aber ihr Gott wachte über sie und versetzte sie in einen langen Schlaf. Nach mehreren Jahrhunderten wurden die Sieben wiederentdeckt und erwachten. Überwältigt von der Geschichte ließ der neue Kaiser eine Kirche über der Höhle errichten. Die Gläubigen verfielen sodann in den ewigen Schlaf.
Was den Wahrheitsgehalt dieser Bauernregel angeht, so gilt der Zeitraum um den Siebenschläfertag als meteorologische Singularität, wie eine Witterungseigenartigkeit mit hoher statistischer Wahrscheinlichkeit genannt wird. Denn tatsächlich stabilisiert sich die Großwetterlage um die erste Juliwoche für den Sommer. Für lang anhaltenden Regen sorgt ein Islandtief, wenn es mit dem Azorenhoch in dieser Zeit aufeinander trifft. Wenn der Jetstream im Norden die Tiefdruckgebiete nach Nordeuropa ablenkt, wird es indes ein warmer, sonniger Sommer.
Da aber die alte Bauernregel deutlich vor der gregorianischen Kalenderreform von 1582 entstand, ist der eigentliche Siebenschläfertag nicht der 27. Juni, sondern heute, 7. Juli. Und das bedeutet gemäß Aussage von www.wetteronline.de, dass die Großwetterlage einen eher unbeständigen und kühlen Trend anzeigt – komisch, scheint doch eigentlich die Sonne… (is-text)