Klamotten zurück an Aldi & Co.

Kunstmeile2013 105

Die Vergrößerung der Mucher Aldi-Filiale am Wahnbach ist endlich abgeschlossen. Nicht nur das ist eine gute Nachricht, sondern es gibt noch eine weitere. Wie Greenpeace vermeldet, kann man Klamotten dort ebenso wie bei Lidl, Penny und Tchibo beruhigt kaufen. Denn diese Ketten sind die Trendsetter der sauberen Textilproduktion. Auf Druck der Detox-Kampagne von Greenpeace verbannen diese Händler erste besonders schädliche Chemikalien. Zudem veröffentlichen sie Abwasserdaten und bringen Programme  für Rücknahme  und Recycling auf den Weg.

Detox-Schlusslichter sind hingegen Edeka/Netto, Norma, Metro/Real sowie Interspar aus Österreich. Keines der Unternehmen will bis 2020 konsequent entgiften. „Was erschwinglich ist, sollte auch sauber sein. Aldi, Lidl, Penny und Tchibo beweisen das nun: Sie sind stramm auf Entgiftungs-Kurs. Höchste Zeit für Premium-Supermärkte wie Edeka nachzuziehen“, sagt Kirsten Brodde, Textil-Expertin von Greenpeace.

Als weitere Supermarkt-Kette verpflichtet sich auch Kaufland mit seinen 1300 Filialen in Deutschland und Osteuropa, bis 2020 giftfrei zu produzieren. Der Lebensmittelhändler gehört wie Lidl zur Neckarsulmer Schwarz-Gruppe. Kaufland will zudem zunehmend hochwertige Kleidung herstellen, die länger hält und besser zu recyceln ist. „Das ist angesichts wachsender Altkleiderberge wichtiger denn je, denn lange Haltbarkeit und reparaturfreundliches Design sind das Zukunftsprogramm für die Branche“, sagt Brodde.

Mit Kaufland sind es nun 33 internationale Marken, die sich verpflichtet haben, bis 2020 schrittweise alle Risiko-Chemikalien aus ihrer Produktion zu entfernen. Das entspricht etwa 15 Prozent der globalen Textilproduktion. Konkret geht es um die besonders gefährlichen Schadstoffe wie Weichmacher, Alkylphenolethoxylate oder per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC).

Besonders Lidl, Tchibo und Rewe/Penny investieren nun auch in die Herstellung recyclingfähiger Textilien. Die Wiederverwertung von Textilien hilft den Verbrauch knapper frischer Fasern zu senken und die Umwelt zu entlasten. Damit Kleidung recycelbar ist, arbeiten die Supermärkte an schadstofffreier Produktion. Außerdem entwerfen sie bereits Rücknahmesysteme für die Läden und arbeiten an Designs, die die alten Kleider wiederverwerten. „Jetzt sind die Kunden gefragt: Bringen Sie Ihre getragenen Klamotten in die Supermärkte zurück. Umso schneller werden die Supermarkt-Ketten mit dem Recycling beginnen“, sagt Brodde. (ins)

Teilen Sie diesen Beitrag: