Mit dem Smartphone gegen Mitgliederschwund

Der Ortsverein Marienfeld erhält eine Förderung für die Entwicklung einer Mitglieder-App

Vorstellung der Idee im Dorfgemeinschaftshaus

Mitgliederschwund, Überalterung und zu wenig Nachwuchs – das sind die Probleme von Vereinen insbesondere in ländlichen Regionen. Dem entgegen zu wirken, steckt hinter der Idee von Bernd Haas, für den Ortsverein Marienfeld, eine „Marienfeld-App“ entwickeln zu lassen. „Wie erreicht man Jugendliche am besten?“, hatte sich der erste Vorsitzende des 25 Mitglieder starken Vereins gefragt und sich mit der Idee für eine App an Bürgermeister Norbert Büscher gewandt – und er hatte Glück.

„Wir waren mit dem Leader-Prozess gescheitert, sind aber dann über Bergisch-Sieg in das Vital.NRW-Projekt geschlüpft“, so Büscher, der das kulturelle Engagement des Ortsvereins besonders schätzt. Das Förderprogramm VITAL des NRW-Ministeriums für Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz steht für eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums und stellt Projekten bis 2023 1,55 Millionen Euro zur Verfügung. „Das entspricht 65 Prozent der Gesamtsumme von 2,4 Millionen Euro für solche Projekte“, erklärt Kreiswirtschaftsförderer Dr. Hermann Tengler bei der Vorstellung des Vorhabens im Dorfgemeinschaftshaus Marienfeld. 35 Prozent müssten die Antragsteller jeweils selbst tragen.

Für den Ortsverein ist das eine Summe von 4200 Euro, die die Mitglieder aufbringen müssen, um die 12000 Euro teure App erstellen zu lassen. Bis November müssen die Marienfelder die Fördersumme abgerufen haben, sonst verfällt sie, wie Robert Grewer, der Regionalmanager von Bergisch-Sieg, dem Zusammenschluss der Gemeinden Hennef, Eitorf, Windeck, Ruppichteroth, Much, Neunkirchen-Seelscheid und Lohmar, erklärt. Die Marienfeld-App gilt als erstes gefördertes Vorhaben nun als Vorzeigeobjekt in der Region.

„Für 2019 gibt es viele Projekte, die bei der Bezirksregierung zur Förderung eingereicht werden“, sagt Grewer mit Blick auf die Antragsflut. Bisher gäbe es aber nur für ein weiteres, nämlich ein Gesundheitsportal, das das Gesundheitsamt des Kreises betreiben wolle, einen Zuwendungsbescheid, so der Regionalmanager. Denn die Hürden für eine Förderung sind beachtlich. „Man läuft Gefahr an den Formalitäten zu scheitern“, kommentiert dies Nicole Sander, Bürgermeisterin der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid und Vorsitzende von Bergisch-Sieg. „Darum ist jeder Zuwendungsbescheid ein Erfolg für sich“, so Grewer, der besonders die schnelle Umsetzung der Marienfelder Akteure lobt.

„Wir haben schon Angebote vorliegen“, erklärt der zweite Vorsitzende, Dirk Masek. Denn die App wird für die Marienfelder maßgeschneidert, wie er sagt. Mit ihr erhalten die Nutzer, zu denen auch solche gehören können, die nicht in Marienfeld wohnen, maximale Flexibilität, etwa was Termine angeht. Und davon gibt es im Jahr des 15-jährigen Bestehens des Ortsvereins, der das Dorfgemeinschaftshaus betreibt und Hand in Hand mit den anderen zehn Marienfelder Vereinen arbeitet, eine ganze Reihe. Nach der Rosenmontagsparty gibt es am 30. März in der Turnhalle ein Konzert mit der Band Stargazer und der Vorband Krysmah, die Deep Purple und andere Rock-Bands covern.

Am 25. Mai kommen die Bläck Fööss nach Marienfeld – das Konzert ist aber schon so gut wie ausverkauft. Am 29. Juni präsentieren sich die Kabarettisten Pause & Alich in der Turnhalle, am 28. September der „Bergische Jong“ und am 7. Dezember sorgen Margie Kinski und Bill Mockridge für Unterhaltung. Karten für die nächsten Veranstaltungen gibt es schon jetzt beim Ortsverein Marienfeld, http://www.ortsverein-marienfeld.de. (ins)

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