Längst in Vergessenheit geraten ist die Tradition des Pfingsteiersingens. Das „Peiseiersingen“ ist ein altes Junggesellen-Brauchtum. Seit dem 19. Jahrhundert zogen die „Peisjonge“ (Pfingstjungen) am Pfingstsamstag singend durch die Ortschaften. Die guten Wünsche wurden mit frischen Eiern, einem Schnäpschen oder einem „Schärflein“ (Spende) honoriert.
Im Jahr 2004 griff der Kirchenchor St. Cäcilia aus Hetzenholz diesen alten Brauch wieder auf. Der sollte das dreitägige Stiftungsfest im Zelt ersetzen, das die Männer jährlich an Pfingsten unterhalb der Hetzenholzer Kirchen gefeiert hatten. Nachwuchsprobleme aber führten schließlich zur Einstellung der großen Feierlichkeiten. Das Stiftungsfest besteht jedoch im Kleinen weiter und wurde nun zum 92. Mal wiederholt. Jetzt ziehen die Sänger durch die Ortschaften Weißenportz, Eigen und Hevinghausen, um dem alten Brauch des Pfingsteiersingens zu frönen.
Das startet grunsätzhlich mit einem religiösen Lied „Komm Heiliger Geist, du göttlicher Gast…“ an. Dann rücken die Sänger mit ihrem eigentlichen Anliegen heraus: „Jehrt uns och en Pingsei, feine Rosen Blümelein . Senn uns leever drei wie zwei, wacker ist das Mädchen“. In Hevinghausen machte die Sängerschar am späten Freitagabend vor Pfingsten Station und wurde am Hof Kempfenheuer mit Bier und Schnäpschen empfangen.
Am Pfingstsonntag folgt dann jeweils der Höhepunkt des Stiftungsfestes mit dem Festhochamt in der Kirche St. Josef in Hetzenholz. Danach ziehen die Sänger auf den Friedhof, um der Toten des Chores zu gedenken. Stammsitz des Kirchenchores ist die Dorfschänke Hetzenholz. Dort wird auch wöchentlich geprobt. Interessenten erhalten dort weitere Informationen. (ins)