Gefahr beim Spaziergang

HeckWanderung_klein

Foto ©Inga Sprünken /inga-spruenken.de

 

Skorpion-Angriff auf Bijou – Gefahr beim Spaziergang

Es war heute Morgen beim Spaziergang. Wir liefen über ein kurzes geteertes Stück eines Weges mitten zwischen den Feldern, als dort ein kleines schwarzes Tier einen großen Aufstand machte. „Ups, der sieht ja aus wie ein Skorpion“, dachten wir bei der näheren Betrachtung. Das mehr als drei Zentimeter lange Tier hatte vorne richtige Zacken und sein hinterer Teil stand drohend nach oben, ebenso wie Skorpione es machen. „Skorpione im Rheinland – gibt es das?“, wunderten wir uns. Bijou war fasziniert und kaum von dem Tier wegzukriegen. Also nahmen wir sie an die Leine und verhinderten so, dass sie nicht näher herankam

Kaum Zuhause, wurde das Internet durchforstet, ob es denn Skorpione gebe oder was es sonst für ein Tier gewesen sein könnte. Und wir wurden fündig. „Ein bissiges Insekt mit einer Vorliebe für Nacktschnecken“, lautete eine Überschrift eines Beitrages von Dieter Schmidtke in den Stuttgarter Nachrichten, zu dem das Foto passte. Der vermeintliche Skorpion entpuppte sich in dem Artikel als Moderkäfer. Und der kann sowohl für Mensch, als auch für Hund tatsächlich gefährlich werden.

Der schwarze Raubkäfer der Gattung „Ocypus olens“ ist ein wehrhaftes Insekt, das sich immer mehr vom Land auch auf die Stadt ausbreitet. Er und seine räuberischen Larven vertilgen Schädlinge und bevorzugt Nacktschnecken. Er liebt insbesondere den sonnigen Asphalt von Gehwegen und Steinplatten in Gärten, um sich aufzuwärmen. Wird der Käfer dabei gestört, dann flüchtet er nicht, sondern hebt drohend sein Hinterteil in die Höhe. Meist wird damit der Feind abgeschreckt, was auf Bijou aber nicht zutraf.

Wagt man sich jedoch näher als etwa 20 Zentimeter heran, greift das wehrhafte Insekt an und schießt aus der Hinterleibsdrüse eine übel riechende und ätzende Flüssigkeit auf den Gegner. Und die löst auf Schleimhäuten und empfindlicher Haut schmerzhafte Entzündungen aus. Werden gar die Augen getroffen, sollte man sie sofort mit viel Wasser auswaschen. Und fasst man den Käfer an oder versucht ihn, mit dem Maul zu greifen, beißt er mit den kräftigen Kieferzangen zu, was richtig wehtun kann.

Im Mittelalter nannte man ihn in England sogar „the Devil·s coach horse“ (des Teufels Kutschengaul). Also künftig machen wir einen großen Bogen um diese deutschen Skorpione beim Sonnen. (ins)

Teilen Sie diesen Beitrag:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert