„Yoga machen kann jeder“, sagt Sabine Kleinpeter. Die zertifizierte Yoga-Lehrerin möchte mit dem Vorurteil aufräumen, dass – wie auch in der Yoga-Szene oft dargestellt – nur gertenschlanke Yoginis, die vegan und abgehoben leben, die erstaunlichsten Posen trainieren können. „Das bin ich nicht und das möchte ich auch nicht verbreiten. Wir leben westlich, sind gänzlich anders erzogen worden, haben unter ganz anderen Umständen unsere prägende Kindheit erlebt“, sagt Kleinpeter.
Das alles will sie in ihrer Yogapraxis bestehen lassen. Gemäß ihrer Aussage sind selbst junge Menschen nicht alle in der Lage, bestimmte Asanas, wie die Körperstellungen heißen, einzuüben und das allein schon aus anatomischen Gründen. Und je älter man wird, umso schwerer wird das. „Yoga ist kein Sport, es bietet einfach mehr“, sagt die Yogalehrerin, die durch Thich Nanh Han, ein buddhistischer Mönch aus Vietnam, der einmal jährlich das buddhistische Kloster in Waldbröl besucht, auf den Weg zu Achtsamkeit und der Einheit von Mensch und Natur gekommen ist.
Der amerikanische Professor Jon Kabat-Zinn gründete in Massachusetts die Stress Reduction Clinic und entwickelte das Programm der Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR). Die Verbindung mit dem klassischen Hatha Yoga und Inspirationen durch diese neuen Entwicklungen formen den Unterricht von Sabine Kleinpeter. Dazu gehören etwa auch Hormonyoga oder physiotherapeutische Anteile. Dabei stellt sie sich ganzheitlich auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse ihrer Schüler ein.
Entgegen der hippen Szene in Amerika, wo es um die verrücktesten Matten, die ausgefallensten Klamotten und die schwierigen Asanas geht, verfolgt Kleinpeter einen anderen Weg. „Jeder muss lernen, sich so anzunehmen wie er ist, sich lieben und ehren und daraus Kraft schöpfen für die nötigen Kämpfe des Lebens“, sagt sie und nennt etwa die Asana des friedvollen Kriegers als Beispiel. Sie möchte ihren Schülern mitgeben, wie einfach alles sein kann, wenn man achtsam mit sich und seinen Taten, transportiert durch „manchmal simpel anmutende Bewegungen“, ist.
Für jeden erlernbare Asanas tragen laut ihrer Aussage dazu bei, den Körper zu stärken und zu dehnen, Faszientraining inbegriffen. Das ist bei jeder Bewegung dabei und man spürt schnell eine körperliche Verbesserung. „Ich halte das für den Seelenöffner beim Yoga“, erklärt Kleinpeter, dass das oft einfach so bei den Teilnehmern geschehe. Darum gibt sie ihren Schülern auch Zeit, sich mal anzulächeln und manchmal nur zu schauen, was ihnen gerade jetzt gut tut. „Daraus entwickelt sich nur Gutes“, ist sie sich sicher, dass jeder kleine Impulse für das ganz normale Leben aus ihren Kursen mitnimmt.
Nur wenn die Gruppe es zulässt, macht Sabine Kleinpeter auch mal anspruchsvollere Übungen. Aber selbst dann geht es darum, dass jeder seine Grenzen erkennt, sie ohne schlechte Bewertung akzeptiert und damit umgehen lernt. „Ja und wir lachen auch oft viel. Ich schätze an meinen Gruppen den netten Umgang und die schnelle Vertrautheit“, sagt sie. Mehr über ihre Kurse, etwa den mittwochs von 19 bis 20.30 Uhr im Raum für Zeit, gibt es auf ihrer Internetseite: www.sabine-kleinpeter.de