Greenpeace lädt zur größten Kleider-Tauschparty

Foto ©Inga Sprünken / inga-spruenken.de

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In 40 Städten Deutschlands von Kiel bis München organisieren Greenpeace-Aktivisten morgen die größte Kleidertauschparty Deutschlands. Jeder Mitmacher kann fünf abgelegte Kleidungsstücke mitbringen und sie kostenlos gegen andere Teile tauschen. Bislang haben sich alleine über Facebook rund 6.000 Teilnehmer angemeldet, erwartet werden über 10.000.
„Kleidertauschpartys sind eine Antwort auf den ungebremsten Modekonsum. Sie befriedigen unsere Lust auf Neues, ohne die Gewässer zu vergiften oder gewaltige Müllberge zu produzieren“, sagt Kirsten Brodde, Textilexpertin von Greenpeace. Die Kleiderbranche läuft auf Hochtouren und vergiftet damit zunehmend die Gewässer: In China, dem Land mit der größten Textilproduktion, sind etwa zwei Drittel der Gewässer bereits mit umwelt- und gesundheitsschädlichen Chemikalien kontaminiert, vor allem aus der Textilindustrie.
Der Kleidungskonsum verdoppelt sich inzwischen alle zehn Jahre. Immer öfter wird immer billigere Kleidung gekauft – ein T-Shirt für 2,99 Euro oder eine Kinderjeans für 7,99 Euro ist keine Seltenheit mehr. Jeder Deutsche kauft im Schnitt 60 neue Kleidungsstücke pro Jahr, Jugendliche sogar deutlich mehr. Entsprechend selten werden die schnell erworbenen Stück getragen: Ein Party-Top wird etwa 1,7 Mal getragen, bevor es ausrangiert wird. Und 40 Prozent der Kleidung sind Schrankhüter, die praktisch nie getragen werden. Nach ihrer kurzen Lebensdauer landen drei von vier Kleidungsstücken im Müll, nur ein Viertel wird recycelt.
Mit der neuen Konsum-Kampagne will Greenpeace die Alternativen populärer machen: Gebraucht statt neu kaufen, reparieren statt wegwerfen, zertifizierte Mode statt billiger Massenware. Eine neue interaktive Karte (greenpeace.de/konsumbotschaft) zeigt, wo Secondhand-Läden, Repair-Cafés oder Eco-Fashion-Stores in der Nähe liegen. Jeder kann mitmachen – und „Greenpeace-Konsumbotschafter“ werden (greenpeace.de/konsumbotschaft). „Denn jeder hält die Fäden in der Hand – und kann mit unkonventionellen Ideen Mode machen“, sagt Brodde.
Mit seiner Detox-Kampagne hat Greenpeace bereits 15 Prozent der globalen Textilproduktion auf Entgiftungskurs gebracht. 31 internationale Modemarken und Discounter von Adidas über H&M bis zu Aldi haben sich verpflichtet, bis zum Jahr 2020 alle Risiko-Chemikalien aus ihrer Produktion zu entfernen.

Eine Liste mit den Kleidertauschpartys könnt Ihr hier einsehen: http://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/liste_tauschevents_greenpeace_juni_2015.pdf

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