Verkehrsmessung Hevinghausen

Verkehrsmessung_klein

Foto ©Inga Sprünken /inga-spruenken.de

 

Mit 110 Stundenkilometern durch Hevinghausen – die K11 als Rennstrecke

„Das ist aber noch alles im Rahmen“, meinte die in der Gemeinde zuständige Mitarbeiterin zur Auswertung einer Verkehrsmessung. Die war in der Ortsdurchfahrt Hevinghausen auf Beschwerden von Anwohnern hin bereits im Jahr 2013 erfolgt. Der Gemeinde steht für solche Zwecke ein Radarmessgerät zur Verfügung, das sie für eine Woche in der Ortsmitte an einem Vorfahrtsschild installierte. Vorausgegangen waren Befürchtungen der Bürger, die schon seit Jahren unter den überhöhten Geschwindigkeiten des Durchgangsverkehr leiden, dass sich der Verkehr auf der durch den Ort führenden Kreisstraße (K) 11 durch die neuen Gewerbegebiete in Bövingen und Bitzen weiter verstärken könnte.
Die hohen Geschwindigkeiten in der Ortsdurchfahrt sind indes dem breiten Ausbau geschuldet. Anfang der 80er Jahre wurde die K11, die von Bövingen nach Nackhausen durch die Ortschaften Hevinghausen, Eigen und Weissenportz führt, in einer für Kreis- und Bundesstraßen mit Linienbusverkehr üblichen Breite von 6,50 ausgebaut. Hinzu kamen in den Ortsdurchfahrten jeweils noch Bürgersteige auf einer Seite, was die optische Breite noch verstärkte. Die Kreisstraße wurde jedoch nur bis zum westlichen Ortsende von Hevinghausen ausgebaut. Auf dem Abschnitt bis Nackhausen blieb sie jahrzehntelang in ihrem alten Zustand von vier bis fünf Metern Breite.
Da die alte Straße jedoch im Laufe der Zeit immer weiter löchriger wurde und sie für Busse und größere Fahrzeuge zu eng war, nahm das Straßenverkehrsamt im Jahr 2005 zunächst den Neubau der Ortsdurchfahrten Eigen und Weißenportz in Angriff. Der erfolgte, wie heute üblich, mit Verkehrsinseln und Bürgersteigen auf beiden Seiten, so dass die hier optisch schmale Straße zur Reduzierung der Geschwindigkeiten beiträgt. Ein Jahr später kam der Ausbau des Verbindungsstücks zwischen Eigen und Hevinghausen an die Reihe. Da sich schon zu diesem Zeitpunkt die Bürger im breit ausgebauten Straßenabschnitt in Hevinghausen über zu hohe Geschwindigkeiten beschwerten, wurden zusätzlich Verkehrsinseln am westlichen und östlichen Ende de Ortes gebaut.
Zu einer wesentlichen Geschwindigkeitsreduzierung trug dies indes nicht bei. Immer wieder beobachten Anwohner, dass Pkw am westlichen Ortsende die Verkehrsinsel auf der Gegenfahrbahn umfahren, um nicht abbremsen zu müssen. Danach verleitet der breite Ausbau im Ort zum Gasgeben. Das bestätigen auch die letzten Messergebnisse aus 2013. In der Woche vor den Sommerferien zählte das Gerät 9140 Fahrzeuge. Davon fuhren 4390 schneller als 55 Stundenkilometer, 2490 schneller als 60 und 1290 schneller als 65 Stundenkilometer. Im Geschwindigkeitsbereich zwischen 85 und der aufgezeichneten Spitzengeschwindigkeit von 110 Stundenkilometern, waren noch einhundert Fahrzeuge unterwegs.
Da sich das Gerät gegenüber einer Bushaltestelle und an einer Straßeneinmündung mitten im Ort befand, wo ab- und einbiegende Fahrzeuge abbremsen und Busse an- und abfahren sowie auch landwirtschaftliche Fahrzeuge unterwegs sind, sind es geschätzte 50 Prozent, die mit überhöhter Geschwindigkeit durch Hevinghausen rasen. (ins)

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